Häufige Lebererkrankungen

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Häufige Lebererkrankungen

Diagnose, Behandlung und Prävention

Die Leber spielt eine entscheidende Rolle in unserem Körper, indem sie Stoffwechselprozesse steuert, Giftstoffe abbaut und wichtige Proteine produziert. Leider sind Lebererkrankungen weltweit weit verbreitet und können zu schweren gesundheitlichen Problemen führen, wenn sie nicht rechtzeitig erkannt und behandelt werden. In diesem Blogbeitrag stellen wir die wichtigsten und häufigsten Lebererkrankungen vor, erläutern aktuelle Diagnosemethoden und die neuesten Therapieansätze.

 

1. Fettleber (NAFLD/NASH)

Die nicht-alkoholische Fettlebererkrankung (NAFLD) ist eine der häufigsten Lebererkrankungen weltweit und betrifft vor allem Menschen mit Übergewicht, Diabetes oder einem ungesunden Lebensstil. Sie wird durch die Ansammlung von Fettzellen in der Leber gekennzeichnet und kann, wenn sie nicht behandelt wird, zu einer nicht-alkoholischen Steatohepatitis (NASH) führen, die in eine Leberzirrhose oder sogar Leberkrebs übergehen kann.

Diagnose:

  • Bluttests zur Bestimmung von Leberenzymen (AST, ALT, Gamma-GT)
  • Ultraschalluntersuchung der Leber
  • Elastographie (FibroScan), um den Grad der Leberverhärtung zu messen
  • Leberbiopsie (in schweren Fällen)

Therapie:

  • Gewichtsreduktion und gesunde Ernährung
  • Verbesserung des Lebensstils (mehr Bewegung, Vermeidung von Alkohol)
  • Medikamentöse Therapie (insbesondere bei NASH, Medikamente zur Reduktion von Entzündungen und Fibrose)

 

2. Leberzirrhose

Leberzirrhose ist eine fortschreitende Vernarbung der Leber, die durch chronische Lebererkrankungen wie Hepatitis B, Hepatitis C oder übermässigen Alkoholkonsum verursacht wird. Sie kann die normale Leberfunktion erheblich beeinträchtigen und zu Leberversagen führen.

Diagnose:

  • Klinische Untersuchung und Anamnese
  • Bluttests (Leberfunktionstests, Kreatinin)
  • Bildgebung (Ultraschall, CT, MRT)
  • Elastographie oder Leberbiopsie zur Bestimmung des Fibrosestadiums

Therapie:

  • Behandlung der zugrunde liegenden Ursache (z.B. antivirale Therapie bei Hepatitis)
  • Ernährungsumstellung und Verzicht auf Alkohol
  • In fortgeschrittenen Fällen: Lebertransplantation

 

3. Hepatitis (A, B, C, D, E)

Hepatitis bezeichnet die Entzündung der Leber, die durch Viren oder andere Ursachen ausgelöst werden kann. Die häufigsten viralen Hepatitisarten sind Hepatitis B und Hepatitis C, die chronisch werden und zu schwerwiegenden Komplikationen wie Leberzirrhose oder Leberkrebs führen können.

Diagnose:

  • Bluttests zur Bestimmung von Antikörpern und viralen Markern
  • Leberfunktionstests (ALT, AST, Bilirubin)
  • Ultraschall oder Elastographie
  • PCR-Test zur Bestimmung der Viruslast

Therapie:

  • Antivirale Behandlung (z.B. Interferon, direkt wirkende antivirale Mittel bei Hepatitis C)
  • Impfungen (bei Hepatitis A und B)
  • Überwachung auf Leberzirrhose und Leberkrebs

 

4. Leberkrebs (Hepatozelluläres Karzinom)

Leberkrebs ist eine der häufigsten Krebsarten weltweit, besonders bei Patienten mit chronischen Lebererkrankungen wie Hepatitis oder Leberzirrhose. Frühe Stadien sind oft asymptomatisch, daher ist eine regelmässige Untersuchung wichtig.

Diagnose:

  • Ultraschall, CT, MRT zur bildgebenden Darstellung
  • Bestimmung von Tumormarkern (AFP)
  • Biopsie in unklaren Fällen

Therapie:

  • Chirurgische Resektion oder Lebertransplantation (bei frühen Stadien)
  • Chemotherapie oder zielgerichtete Therapie bei fortgeschrittenem Krebs
  • Immuntherapie (z.B. Checkpoint-Inhibitoren)

5. Autoimmunhepatitis

Die Autoimmunhepatitis ist eine seltene Erkrankung, bei der das Immunsystem die Leber angreift, was zu einer chronischen Entzündung führt. Sie kann bei frühzeitiger Diagnose erfolgreich behandelt werden, andernfalls kann sie zu Leberzirrhose führen.

Diagnose:

  • Bluttests auf Autoantikörper (ANA, SMA)
  • Leberbiopsie zur Bestätigung der Diagnose

Therapie:

  • Immunsuppressive Therapie (z.B. Prednison, Azathioprin)
  • Langfristige Überwachung der Leberfunktion
  • Prävention und regelmässige Kontrolle

Neben der rechtzeitigen Diagnose und Behandlung ist die Prävention von Lebererkrankungen von grösster Bedeutung. Eine ausgewogene Ernährung, regelmässige Bewegung, die Vermeidung von übermässigem Alkoholkonsum und das regelmässige Testen auf Hepatitisviren sind entscheidende Massnahmen, um Lebererkrankungen vorzubeugen.

Fazit

Lebererkrankungen können, wenn sie frühzeitig erkannt und behandelt werden, gut kontrolliert und in vielen Fällen sogar geheilt werden. Als Hepatologe empfehle ich meinen Patienten regelmässige Vorsorgeuntersuchungen und eine gesunde Lebensweise, um das Risiko für Lebererkrankungen zu minimieren. Wenn Sie Fragen haben oder eine Untersuchung benötigen, stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.

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