Reflux

Reflux tritt auf, wenn der Mageninhalt in die Speiseröhre zurückfliesst.

Es kann sowohl unangenehme Symptome als auch langfristige Gesundheitsprobleme verursachen.

Symptome:

Reflux kann eine Vielzahl von Symptomen verursachen, darunter saures Aufstoßen, Sodbrennen, ein brennendes Gefühl im Brustbereich, Schluckbeschwerden, Übelkeit und Erbrechen. In einigen Fällen kann es auch zu einer Heiserkeit oder sogar einem chronischen Husten kommen (medizinisch auch als Laryngitis gastrica gezeichnet).

Diagnose:

Wenn Sie vermuten, dass Sie an Reflux leiden, sollten Sie einen Arzt aufsuchen, um eine Diagnose zu erhalten. Ihr Arzt wird Ihre Symptome untersuchen und möglicherweise weitere Tests durchführen, um festzustellen, ob Sie an Reflux oder einer anderen Erkrankung leiden. Zu den gängigen Tests gehören eine Endoskopie, bei der eine Kamera durch die Speiseröhre eingeführt wird, um den Zustand der Schleimhäute zu überprüfen, sowie ggf. anschliessend ein pH-Test, bei dem ein kleines Gerät in die Speiseröhre eingeführt wird, um den Säuregehalt zu messen.

Therapie und Assoziation zu weiteren Erkrankungen:

Es gibt eine Reihe von Behandlungsmöglichkeiten für Reflux, darunter Medikamente und chirurgische Eingriffe. Medikamente wie Protonenpumpenhemmer und H2-Blocker können dazu beitragen, den Säuregehalt im Magen zu reduzieren und Symptome zu lindern. In einigen Fällen kann auch eine Operation erforderlich sein, um den unteren Schließmuskel der Speiseröhre zu straffen und den Reflux zu verhindern.

Helicobacter pylori (H. pylori) ist eine Bakterienart, die häufig im Magen vorkommt und mit verschiedenen Magen-Darm-Erkrankungen in Verbindung gebracht wird. Studien haben auch gezeigt, dass eine H. pylori-Infektion mit Refluxsymptomen assoziiert sein kann. Eine Eradikation (Entfernung) von H. pylori kann bei einigen Patienten mit Refluxbeschwerden helfen, aber nicht bei allen.

Eine weitere Erkrankung, die Refluxsymptome oder sogar Schluckstörungen verursachen kann, ist die eosinophile Ösophagitis (EoE). Dabei handelt es sich um eine chronische Entzündung der Speiseröhre, die in der Regel durch eine allergische Reaktion auf Nahrungsmittel oder Umweltschadstoffe ausgelöst wird. Die Symptome ähneln oft denen von Reflux, einschließlich Sodbrennen und saurem Aufstoßen. Eine Biopsie der Speiseröhre kann helfen, eine EoE-Diagnose zu stellen.

Bei der Behandlung von Reflux kann auch die Rolle des unteren Ösophagussphinkters (LES) nicht übersehen werden. Der LES ist ein Muskel, der den unteren Teil der Speiseröhre abschließt und verhindert, dass Mageninhalt in die Speiseröhre zurückfließt. Wenn der LES nicht richtig funktioniert oder geschwächt ist(z.B. in Folge einer Entzündung auf dem Boden einer H.pylori Infektion), kann dies dazu führen, dass Magensäure in die Speiseröhre gelangt und Refluxsymptome verursacht.

In mehreren Fällen kann die medikamentöse Therapie notwendig sein, um Refluxsymptome zu lindern. Protonenpumpenhemmer (PPI) sind eine häufig verschriebene Medikamentenklasse, die die Produktion von Magensäure hemmt. Dies kann dazu beitragen, Sodbrennen und sauren Rückfluss zu reduzieren. Es gibt verschiedene PPI-Medikamente auf dem Markt, wie Pantoprazol, Omeprazol, Esomeprazol und Pantoprazol.

Es gibt auch weitere Medikamente, die den Mageninhalt verdünnen und den Reflux reduzieren können, wie z.B. Antazida und Alginate sowie neuere Medikamente wie Vonoprazan.

Vonoprazan ist ein Protonenpumpenhemmer, der in Japan zur Behandlung von Refluxerkrankungen zugelassen ist. Im Gegensatz zu anderen Protonenpumpenhemmern wie Omeprazol, Lansoprazol und Esomeprazol, blockiert Vonoprazan die Protonenpumpe irreversibel und zeigt eine schnelle und starke Hemmwirkung. Es wurde gezeigt, dass es wirksamer als andere Protonenpumpenhemmer bei der Reduktion von Säure im Magen ist und somit zur Linderung von Symptomen von Refluxerkrankungen beitragen kann.

In klinischen Studien in Japan wurde die Wirksamkeit von Vonoprazan bei der Behandlung von Refluxösophagitis und saurem Reflux-Symptomen untersucht. Eine randomisierte, doppelblinde, placebokontrollierte Studie mit 630 Teilnehmern zeigte eine höhere Heilungsrate der Refluxösophagitis nach acht Wochen Behandlung mit Vonoprazan im Vergleich zu Lansoprazol (92,9% vs. 90,4%). Eine weitere Studie verglich die Wirksamkeit von Vonoprazan und Esomeprazol bei der Behandlung von saurem Reflux und zeigte, dass Vonoprazan eine höhere Symptomlinderung bewirkte als Esomeprazol.

Obwohl Vonoprazan eine vielversprechende Behandlungsoption für Refluxerkrankungen darstellt, ist es wichtig zu beachten, dass es derzeit nur in Japan zugelassen ist und nicht in anderen Ländern erhältlich ist. Es bedarf weiterer Studien, um die Wirksamkeit und Sicherheit von Vonoprazan im Vergleich zu anderen Protonenpumpenhemmern bei Refluxerkrankungen zu bewerten.

In schweren Fällen von Reflux, bei denen die Symptome trotz medikamentöser Behandlung bestehen bleiben, kann eine Endoskopie durchgeführt werden, um mögliche Komplikationen wie Ösophagitis oder eine Hiatushernie (eine Erkrankung, bei der der Magen durch das Zwerchfell in die Brusthöhle rutscht) auszuschließen. Eine Achalasie, eine seltene Erkrankung, bei der die Speiseröhrenmuskeln nicht richtig funktionieren, kann auch zu Refluxsymptomen führen und kann durch eine spezielle Endoskopie (Manometrie) diagnostiziert werden.

In seltenen Fällen kann Reflux auf eine Erkrankung namens Achalasie zurückzuführen sein. Dabei handelt es sich um eine Störung der Funktion des unteren Ösophagussphinkters, die dazu führt, dass sich die Speiseröhre nicht richtig entleeren kann. Dies kann zu einer Ansammlung von Nahrungsmitteln in der Speiseröhre und zu Reflux führen. Bei Achalasie kann eine Behandlung endoskopisch (endoskopische Myotomie beziehugsweise Dilatationen) oder in einigen Fällen eine Operation erforderlich sein. Bei nicht operabel älteren Patienten kann eine medikantöse Therapie oder sogar eine endoskopische Therapie mit Botox eine gewisse Symptomlinderung eziehlen.

Reflux-bedingte Allgemeine Massnahmen:

Es ist auch wichtig, dass Menschen mit Reflux Massnahmen ergreifen, um ihren Lebensstil anzupassen und den Reflux zu bewältigen. Dazu gehören:

  • Vermeidung von Nahrungsmitteln, die den Reflux verschlimmern können, wie z.B. fettige, würzige oder säurehaltige Lebensmittel
  • Essen in kleinen Portionen und langsam kauen
  • Vermeidung von Mahlzeiten vor dem Schlafengehen
  • Vermeidung von Alkohol und Rauchen
  • Vermeidung von eng anliegender Kleidung, die den Magen zusammendrücken kann
  • Hochlagerung des Kopfes während des Schlafens

Übergewicht kann auch ein Risikofaktor für Reflux sein, da es den Druck auf den Magen erhöht und den unteren Ösophagussphinkter schwächen kann. Eine Gewichtsreduktion kann daher auch dazu beitragen, Reflux zu lindern.

Zusätzlich zu medizinischen Behandlungsmöglichkeiten können auch allgemeine Maßnahmen dazu beitragen, den Reflux zu bewältigen. Dazu gehört zum Beispiel die Hochlagerung des Oberkörpers während des Schlafs, um den Rückfluss von Mageninhalt in die Speiseröhre zu verhindern. Es wird auch empfohlen, in aufrechter Position zu bleiben

Insgesamt ist Reflux eine Erkrankung, die ernsthafte Symptome verursachen kann und eine sorgfältige Diagnose und Behandlung erfordert. Während Medikamente wie PPIs und allgemeine Maßnahmen wie die Hochlagerung des Oberkörpers im Schlaf helfen können, ist es wichtig, dass Patienten regelmäßig von einem Arzt überwacht werden, um sicherzustellen, dass ihre Behandlung angemessen ist. In einigen Fällen können auch weitere Untersuchungen wie eine Endoskopie oder ein pH-Test notwendig sein, um eine genaue Diagnose zu stellen.

 

Referenzen:

  1. Global Consensus Group. The Montreal definition and classification of gastroesophageal reflux disease: a global evidence-based consensus.
  2. American Gastroenterological Association Institute technical review on the management of gastroesophageal reflux disease
  3. Management of heartburn not responding to proton pump inhibitors
  4. An umbrella term including heterogeneous subpopulations
  5. Reconsidering the „protective“ hypothesis of Helicobacter pylori infection in eosinophilic esophagitis
  6. Helicobacter pylori, Sleeve Gastrectomy, and Gastroesophageal Reflux Disease: Is There a Relation?
  7. Helicobacter pylori Infection and Gastroesophageal Reflux Disease-Barrett’s Esophagus-Esophageal Adenocarcinoma Sequence
  8. Helicobacter pylori infection and esophageal adenocarcinoma: a review and a personal view

 

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